Jetzt haben es auch Forscher des DLR mit folgendem Beitrag bestätigt:
„Das Herunterfahren des Straßenverkehres und der Wirtschaft haben demnach zu einer Reduktion der NO2-Belastung um etwa 20µg/m³ geführt, was einem Rückgang um 45 Prozent entspricht.“
Weitere Erklärung: „Die Wissenschaftler starteten ihre Berechnung mit Schadstoffemissionswerten, die über mehrere Jahre gemittelt wurden und die durchschnittliche Normalsituation abbilden. Damit ist sichergestellt, dass das Modell von den Corona-bedingten Maßnahmen zur Reduktion der Schadstoffemissionen nichts weiß. Es berücksichtigt aber von Stunde zu Stunde die aktuelle Meteorologie. Für jede der 25 betrachteten Bodenstationen wurde so die normalerweise zu erwartende NO2-Konzentration berechnet. Die modellierte Normalsituation wurde dann von den tatsächlichen Bodenmesswerten abgezogen. Und tatsächlich: ab dem 8. März liegen die Werte deutlich im negativen Bereich. Das Modell ohne Corona-Einfluss liefert trotz gleicher Wettervoraussetzung systematisch höhere Verschmutzungen.“
Hierzu hatte tagesschau.de am 7.Mai einen Beitrag veröffentlicht.
Zunächst erfolgte die Darstellung der allgemeinen Lage:
„In Berlin etwa gingen die NO2-Werte an den verkehrsnahen Messstellen während des Corona-Shutdowns im Mittel um 28 Prozent gegenüber den Vormonaten zurück. Hamburg meldet eine Abnahme der Messwerte seit Beginn der Corona-Maßnahmen um 23 bis 48 Prozent. In Bayern wurden an den Messstationen in Straßennähe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durchschnittlich 26 Prozent weniger NO2-Immissionen registriert.“
Auch das Umweltbundesamt machte hier eindeutige Aussagen: „Eine Reduzierung von Emissionen (durch weniger Verkehr und weniger Industrieprozesse) hat grundsätzlich immer einen positiven Effekt auf die Luftqualität und auf die Menge der Treibhausgase.„
Und noch einen aktuellen Bericht aus Bad Endorf: Seit einigen Wochen können wir jedes einzelne vorbeigefahrene Auto riechen. So sauber ist die Luft geworden. Aber die Methode wird in den dichter befahrenen Städten nicht funktionieren.
Wie ist es zu bewerten, das dies von mehr oder weniger prominenter Seite in Zweifel gezogen wird? Die Mechanismen hinter diesen Zweifeln werden im oben genannten Beitrag der Tagesschau eindeutig entlarvt.
Dazu muss man etwas nach unten scrollen, dann erscheint die Begründung: Der generelle Rückgang der Werte sei ab Mitte März wetterbedingt beeinflusst worden, daher die höheren Messwerte an einigen Stationen.
Ungeachtet dieser Zusammenhänge meldeten sich sofort die üblichen Claqeure: Die AfD, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sowie weitere der Automobilindustrie nahe stehende Magazine (siehe hierzu auch das ARD-Magazin Kontraste, verfügbar bis 07.05.2021).
Wenn sie jedoch unter selektiver Ausblendung des Gesamtzusammenhangs triumphierend ihre Weltsicht unter die Leute pusten, dann ist das nur noch als interessengeleitet und verlogen zu bezeichnen.
Das Gleiche gilt für aktuell verkündete Wunschvorstellungen, die notwendige Verkehrswende für gescheitert zu erklären.
Das wird sie natürlich, wenn wir nichts tun. Aber: Wollen wir uns tatsächlich daran hindern lassen, das Richtige zu tun?